Ihre Wohnung seniorenfreundlich gestalten

Ihre Wohnung seniorenfreundlich gestalten

Das Mehrgenerationenhaus ist auf dem Vormarsch. Wegen höherer Wohnungspreise, der längeren Lebenserwartung und steigender Pflegekosten entscheiden sich mehr Menschen dafür, die älteren Eltern zu Hause aufzunehmen.

Wir erkennen den Reiz: Es ist eine Gelegenheit, die Beziehung zu den Eltern wieder zu intensivieren und neue Erfahrungen mit ihnen zu sammeln – und Sie bekommen einen hauseigenen Babysitter!

Vor dem großen Umzug muss einiges erledigt werden, damit das Haus bereit ist und alle zusammenleben können.

Hier sind einige einfache Schritte, um Ihr Zuhause (und Sie sich mental) vorzubereiten.

Schritt 1: Bewegungsmöglichkeiten

Denken Sie zuerst über die Fortbewegung von A nach B nach. Führen Stufen in Ihr Haus oder in den Garten?

Die Montage einer Rampe ist eine Erleichterung gegenüber der Treppe und das Geländer bietet zusätzlichen Halt beim Treppensteigen ins Haus hinein oder drumherum.

Wenn Vater oder Mutter Probleme mit der Treppe hat, erwägen Sie den Einbau eines Treppenlifts. Sie sind vielleicht nicht glücklich mit der Idee, so eine Vorrichtung zu verwenden. Aber wenn sie es einmal gewohnt sind, werden sie es Ihnen danken.

Für diejenigen, die die Nacht damit verbringen, zum Badezimmer hin und her zu tapsen, sollten Nachtlichter im Flur helfen, die Nachtwanderungen zu erleichtern.

Investieren Sie in rutschfeste Teppiche, um ein Stolpern auf dem Weg zu vermeiden, und kleben Sie lose Teppich-Enden, Drähte und alles andere, worüber man leicht stolpern könnte, mit Klebeband fest.

Schritt 2: Räumchen wechsel‘ dich

In einer perfekten Welt hätten Sie ein Schlafzimmer im Erdgeschoss, um das Problem Treppe zu vermeiden.

Wenn nicht, haben Sie einen Dachboden, Keller oder ein freies Zimmer, das Sie in ein Schlafzimmer umwandeln können? Möglicherweise müssen Sie ein anderes Familienmitglied dort unterbringen, damit Sie Mutter oder Vater in einem Raum im ersten Stock unterbringen können.

Schritt 3: Trautes Heim, Glück allein

Der Umzug ist eine große Veränderung für alle. Aber er für die einziehende Person ändert sich am meisten, schließlich verlässt sie ihr bisheriges Zuhause mit allen vertrauten Dingen und wird irgendwo anders zum Gast.

Helfen Sie, den Umzug zu erleichtern: Ermutigen Sie Ihre neuen Mitbewohner, Vertrautes von Hause mitzubringen. Fotos, Bettwäsche, Kissen, Deko-Objekte und Bücher helfen, sich schneller einzuleben und eine stärker heimisch wirkende Umgebung zu schaffen.

Schritt 4: Haltegriffe und rutschfeste Matten

Jeder nimmt doch ab und zu gerne ein langes Bad in der Wanne … Montieren Sie Haltegriffe und besorgen Sie rutschfeste Matten, um ein Ausrutschen in der Badewanne oder Dusche zu verhindern.

Wenn der/die neue Mitbewohner/in es nicht in die Wanne schafft, sollten Sie eine begehbare Badewanne in Betracht ziehen oder in einem Badezimmer im Erdgeschoss eine Dusche einrichten.

Besprechen Sie persönliche Vorlieben miteinander. Es ist ein sensibles Thema, aber wichtig, wenn Sie zu Hause ernsthafte Änderungen vornehmen.

Anstatt für das ganze Haus neue Toiletten zu kaufen, montieren Sie verstellbare Toilettensitze. Hierdurch ist das Hinsetzen und Aufstehen viel einfacher, und durch diese Vorrichtungen kann man die peinliche Situation vermeiden, dass Hilfe herbeigerufen werden muss.

Schritt 5: Schaffen Sie unnötiges Gerümpel weg

So sehr sie auch versuchen, es zu leugnen, alte Menschen schlurfen beim Gehen und die Augen sind einfach nicht mehr so gut wie früher. Sie benötigen möglicherweise einen Stock, eine Gehhilfe oder einen Rollstuhl, um sich im Haus zu bewegen.

Gerümpel ist eine Stolperfalle und ein absolutes Tabu. Flure, Treppen, Türen – überall muss alles frei sein – von Kinderspielzeug, Fitnesszubehör und Schuhen.

Je mehr Platz Sie schaffen, desto besser. Brauchen Sie wirklich den Schrank im Flur oder den zusätzlichen Sessel im Wohnzimmer?

Es kann sich lohnen, in einen Self-Storage-Lagerraum zu investieren, um größere Gegenstände sicher aufzubewahren. Sie möchten doch nicht, dass jemand (oder etwas) bei einem Unfall Schaden nimmt.

Schritt 6: „Haben Sie extra Pullis?“

Ältere Menschen fühlen die Kälte eher und es kann Ihnen so vorkommen, als ob sie irgendwie die einzige Zugluft im ganzen Haus finden. Sie wollen nicht nerven, sie bewegen sich einfach weniger, weshalb sie die Kälte viel stärker spüren.

Sorgen Sie im Winter dafür, dass die Heizkörper in den gemeinsam genutzten Räumen und im Zimmer der älteren Mitbewohner höher eingestellt sind, und bringen Sie unter Türen und Fenstern Dichtungsstreifen gegen Zugluft an.

Schritt 7: Nehmen Sie sich Zeit für sich selbst

Die Gewöhnung daran, einen anderen, nicht ganz unabhängigen Erwachsenen im Haus zu haben wird etwas dauern. Alle Beteiligten werden Zeit für sich selbst haben wollen. Besprechen Sie also, wann, und sorgen Sie dafür, dass diese Zeit eingehalten wird.

Bitten Sie andere Familienmitglieder um Hilfe, dass Sie sich bei Bedarf am Nachmittag um Oma oder Opa kümmern. Wenn alle mitmachen, verläuft der Einzug bestimmt für alle positiv.

Haben Sie kürzlich ein älteres Familienmitglied bei sich zu Hause aufgenommen? Was haben Sie festgestellt? Berichten Sie über Ihre Erfahrungen, Hinweise, Tipps, Gelerntes oder Dinge, die man vermeiden sollte.

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